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Institut für Erziehungswissenschaft

Förderung der Vorläuferfertigkeiten in Mathematik im sechsten Lebensjahr: Trainingsprogramm oder spielintegrierte Förderung?

Dauer: September 2009 bis Februar 2011 (Leitung: Prof. Dr. B. Hauser, Prof. Dr. F. Vogt in Zusammenarbeit mit Dr. R. Stebler)

In einem Nationalfondsprojekt der Pädagogischen Hochschule St. Gallen mit dem Titel "Förderung der Vorläuferfertigkeiten in Mathematik im sechsten Lebensjahr: Trainingsprogramm oder spielintegrierte Förderung?" wurde eine Interventionsstudie mit zwei Experimentalgruppen (Trainingsprogramm, spielintegrierte Förderung) und einer Kontrollgruppe (herkömmlicher Kindergartenunterricht) durchgeführt. Ziel des Forschungsprojekts war es, im letzten Quartal des zweiten Kindergartenjahres folgende Fragestellungen zu untersuchen:

  • Welche unterschiedlichen Wirkungen hat die Förderung mathematischer Vorläuferfertigkeiten via Trainingsprogramm im Vergleich mit einer im Spiel integrierten Lehr-Lern-Methode auf Kinder mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen? Dabei interessieren insbesondere die Wirkungen auf den Lernfortschritt in Mathematik, auf die Motivation und auf das schulische Fähigkeitsselbstkonzept in Mathematik.
  • Welche der beiden Lehr-Lern-Methoden sind für welche Kindergruppen (geringe, mittlere und grosse mathematische Lernvoraussetzungen) ertragreicher? Was sind die Merkmale einer dafür erfolgreichen Förderung?

An der Untersuchung nahmen 329 sechsjährige Kinder aus 35 zufällig den drei Gruppen zugeteilten Kindergartenklassen teil. Für die spielintegrierte Förderung wurden eigens entwickelte Spiele eingesetzt, für die trainingsbasierte Förderung das Programm „Mengen, zählen, Zahlen“ (Krajewski, Nieding & Schneider, 2007). Zur Ermittlung des Lernerfolgs wurden vor der Intervention (im März) und nach der Intervention (ab Mitte Juni) bei den Kindern die Mengen-Zahlenkompetenzen erhoben. Zudem wurden die Kinder zu Motivation und mathematischem Selbstkonzept befragt. Die Sichtweise von Eltern und Kindergartenlehrpersonen wurden mit je einem Fragebogen erhoben. Während der Interventionsphase wurden in 18 Kindergartenklassen auch Videoaufnahmen von Trainings- oder Spielsituationen gemacht. Bei der Analyse dieser Aufzeichnungen interessierte u.a., wie die Kinder zusammen mit der Lehrperson (Lehrer-Schüler-Interaktion) oder in Gruppen (Schüler-Schüler-Interaktion) in Spiel- vs. Trainingssituationen grundlegende Mengen- Zahlenkompetenzen aufbauen und wie diese lernprozessbezogenen Daten mit der Leistungsentwicklung zusammenhängen.

Ausgewählte Veröffentlichungen

  • Stebler, R., Vogt, F., Wolf, I., Hauser, B. & Rechsteiner, K. (2013). Play-Based Mathematics in Kindergarten. A Video Analysis of Children’s Mathematical Behaviour While Playing a Board Game in Small Groups. Journal für Mathematik-Didaktik, 34(2), 149-175. https://doi.org/10.1007/s13138-013-0051-4
  • Hauser, B., Vogt, F., Stebler, R. & Rechsteiner, K. (2014). Förderung früher mathematischer Kompetenzen: Spielintegriert oder trainingsbasiert? Frühe Bildung, 3(3), 139-145. https://doi.org/10.1026/2191-9186/a000144
  • Vogt, F., Hauser, B., Stebler, R., Rechsteiner, K. & Urech, C. (2018). Learning through play – pedagogy and learning outcomes in early childhood mathematics. European Early Childhood Education Research Journal, 26(4), 589–603. https://doi.org/10.1080/1350293X.2018.1487160